Als Einstimmung auf den Vortrag «Dem Biber auf der Spur» in der Hofmatt fand vorgängig ein Spaziergang entlang des Lyssbachs statt. Dabei konnten die über 50 Teilnehmenden eindrücklich erleben, welche Spuren der Biber in Schüpfen hinterlässt. Schon auf wenigen Metern zeigt der Biber, was er kann: Holzspäne unter angenagten Büschen und Bäumen, kleine Staudämme und ein gefällter Baum sind zu sehen. Wo zuvor ein gerader Bach floss, hat der Biber eine abwechslungsreiche Mini-Landschaft geschaffen – ein wertvoller Lebensraum, der Artenvielfalt fördert und in diesem Bereich problemlos für die Landwirtschaft ist.

Anschliessend machte sich die Gruppe auf in die Hofmatt, wo sie von Silvan Minnig, Biologe und Biberexperte, empfangen wurde. Es stiessen noch weitere Personen hinzu, womit der Vortrag vor über 80 Personen stattfinden konnte!

Silvan Minnig erläuterte differenziert und äusserst fachkundig die Einflüsse, die der Biber auf die Landschaft haben kann. Der Biber gräbt, fällt und baut wo es ihm gefällt und wo er ungestört seine Arbeit verrichten kann. Er baut kleine und grosse Staudämme um sich seinen benötigten Lebensraum selber zu erschaffen. Damit überflutet er Ufer, Wiesen und Wälder, lässt Wege einstürzen und macht Ufer unsicher. Der Experte konnte anhand der von ihm geleiteten Studie klar aufzeigen, welche positiven Effekte diese Überflutungen auf die Biodiversität der betroffenen Gebiete hat. Er zeigt aber auch klar auf, welche Konflikte sich beispielsweise mit der Landwirtschaft ergeben können. Es werden verschiedenste Konzepte erarbeitet, es wird verhandelt, geplant und gestritten, oft mit Erfolg. Immer wieder zeigt sich aber auch die Unberechenbarkeit des Wildtieres, welches, wenn ein Konzept endlich fertig und alle einverstanden sind, einfach weg ist und sich anderswo niedergelassen hat. Wird das Konzept dann trotzdem umgesetzt, ist die Chance aber gross, dass er wieder zurückkommt und es ihm dann dauerhaft da gefällt.

Aktuell gibt es auch Konzepte, welche anhand von Beaver Dam Analogs künstliche Biberdämme vorsehen, welche die Vorteile eines Biberdamms auf die Landschaft haben ohne die Unberechenbarkeit des oft wandernden Tieres. Damit kann zum Beispiel Wasser in einem Wald gespeichert werden, was ihn unter anderem widerstandsfähiger macht in heissen und trockenen Sommern.

Der Vortrag was äusserst spannend und lehrreich, vielen Dank an Silvan Minnig und die SP-Kerngruppe, die den Anlass organisiert hat.

 

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